Rückschläge
Wie es aussieht, habe ich mich wohl mal wieder zu früh gefreut.
Ich habe noch nicht die Kraft, die ich brauche, um wieder ganz und gar in diese Gesellschaft zu passen.
Rückschläge, die auf dem Aufreißen von alten Wunden beruhen.
Sie fangen wieder an zu bluten und schmerzen wie damals.
Die kleinen Lichtfunken, die ich noch in den letzten Tagen mir muhsam erkämpft habe, sind wieder verschwunden und ich stehe wieder da, wo ich vor einigen Wochen stand.
Wieder am Anfang und wieder ohne Lösung für die Probleme.
Wahrscheinlich sollte ich mich damit abfinden, in der Dunkelheit zu bleiben und den ganzen Schmerz zu ertragen, den ich in mir habe.
Es wäre für alle die beste Lösung.
Irgendwie werd ich es schon schaffen, das alles zu ertragen und nach außenhin zuckersüß zu lächeln.
So muss auch niemand mehr ein schlechtes Gewissen haben und aus Mitleid mit mir Kontakt zu haben.
So gewinnt jeder und wie es dabei um mich steht, ist wie immer - egal -
Diesen Kampf werd ich ganz alleine mit mir kämpfen und der Ausgang ist ungewiß, aber wie auch immer er ausgehen wird, es wird nur mich betreffen und ich werde damit niemanden zur Last fallen....
" Wenn du manchmal stumm deinen Gedanken nachhängst
Und mich ansiehst, ohne mich dabei zu seh‘n,
Wenn ich vergebens versuch‘, zu erraten, was du denkst,
Welche Fragen hinter deiner Stirne steh‘n,
Ahn‘ ich doch, in Gedanken brichst du über mich den Stab,
Doch bedenk‘, wenn du meine Schuld einschätzt:
Von jeder Wunde, die ich dir zugefügt hab‘,
Bleibt auch mir eine Narbe zuletzt.
Ich hör‘ oft, was wir sprachen im nachhinein,
Wie ein Fremder, wie durch eine offene Tür.
Sollen das meine Worte gewesen sein,
Und ich find‘ heut‘ keine Rechtfertigung mehr dafür.
Doch jedes Wort, mit dem ich dir wehgetan hab‘,
Bereute ich, während ich es sprach, schon,
Denn von jeder Wunde, die ich dir zugefügt hab‘,
Trag‘ auch ich eine Narbe davon.
Es ist wohl ein unsel‘ges Gesetz, das uns lenkt,
Das da will, daß man grad‘, wen man am meisten liebt,
So unbedacht demütigt und grundlos kränkt,
Dafür um so wen‘ger nachsieht und vergibt.
Doch für jedes Unrecht, das ich dir angetan hab‘.
Hab‘ ich selber gelitten, Stück für Stück,
Und von jeder Wunde, die ich dir zugefügt hab‘,
Bleibt auch mir eine Narbe zurück.
Es ist vieles gescheh‘n, eh‘ ich zu lernen begann,
Daß kein Ding für alle Zeit gewonnen ist,
Daß man nicht größ‘re Opfer erwarten kann,
Als man von sich aus bereit zu bringen ist.
Wenn ich dir deine Liebe schlecht gedankt hab‘,
Wenn du kannst, verzeihe es mir jetzt,
Denn von jeder Wunde, die ich dir zugefügt hab‘,
Bleibt auch mir eine Narbe zuletzt!"
(Reinhard Mey)
Ich habe noch nicht die Kraft, die ich brauche, um wieder ganz und gar in diese Gesellschaft zu passen.
Rückschläge, die auf dem Aufreißen von alten Wunden beruhen.
Sie fangen wieder an zu bluten und schmerzen wie damals.
Die kleinen Lichtfunken, die ich noch in den letzten Tagen mir muhsam erkämpft habe, sind wieder verschwunden und ich stehe wieder da, wo ich vor einigen Wochen stand.
Wieder am Anfang und wieder ohne Lösung für die Probleme.
Wahrscheinlich sollte ich mich damit abfinden, in der Dunkelheit zu bleiben und den ganzen Schmerz zu ertragen, den ich in mir habe.
Es wäre für alle die beste Lösung.
Irgendwie werd ich es schon schaffen, das alles zu ertragen und nach außenhin zuckersüß zu lächeln.
So muss auch niemand mehr ein schlechtes Gewissen haben und aus Mitleid mit mir Kontakt zu haben.
So gewinnt jeder und wie es dabei um mich steht, ist wie immer - egal -
Diesen Kampf werd ich ganz alleine mit mir kämpfen und der Ausgang ist ungewiß, aber wie auch immer er ausgehen wird, es wird nur mich betreffen und ich werde damit niemanden zur Last fallen....
" Wenn du manchmal stumm deinen Gedanken nachhängst
Und mich ansiehst, ohne mich dabei zu seh‘n,
Wenn ich vergebens versuch‘, zu erraten, was du denkst,
Welche Fragen hinter deiner Stirne steh‘n,
Ahn‘ ich doch, in Gedanken brichst du über mich den Stab,
Doch bedenk‘, wenn du meine Schuld einschätzt:
Von jeder Wunde, die ich dir zugefügt hab‘,
Bleibt auch mir eine Narbe zuletzt.
Ich hör‘ oft, was wir sprachen im nachhinein,
Wie ein Fremder, wie durch eine offene Tür.
Sollen das meine Worte gewesen sein,
Und ich find‘ heut‘ keine Rechtfertigung mehr dafür.
Doch jedes Wort, mit dem ich dir wehgetan hab‘,
Bereute ich, während ich es sprach, schon,
Denn von jeder Wunde, die ich dir zugefügt hab‘,
Trag‘ auch ich eine Narbe davon.
Es ist wohl ein unsel‘ges Gesetz, das uns lenkt,
Das da will, daß man grad‘, wen man am meisten liebt,
So unbedacht demütigt und grundlos kränkt,
Dafür um so wen‘ger nachsieht und vergibt.
Doch für jedes Unrecht, das ich dir angetan hab‘.
Hab‘ ich selber gelitten, Stück für Stück,
Und von jeder Wunde, die ich dir zugefügt hab‘,
Bleibt auch mir eine Narbe zurück.
Es ist vieles gescheh‘n, eh‘ ich zu lernen begann,
Daß kein Ding für alle Zeit gewonnen ist,
Daß man nicht größ‘re Opfer erwarten kann,
Als man von sich aus bereit zu bringen ist.
Wenn ich dir deine Liebe schlecht gedankt hab‘,
Wenn du kannst, verzeihe es mir jetzt,
Denn von jeder Wunde, die ich dir zugefügt hab‘,
Bleibt auch mir eine Narbe zuletzt!"
(Reinhard Mey)
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